Auktion: 554 / Modern Art Day Sale am 08.06.2024 in München Lot 123001302

abbildung folgt


123001302
Max Beckmann
Gruppenbildnis Edenbar, 1923.
Holzschnitt
Schätzpreis: € 20.000 - 30.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.
Gruppenbildnis Edenbar. 1923.
Holzschnitt.
Signiert. Eines von 40 Exemplaren, teilweise unnummeriert. Auf imitiertem Japan. 49,5 x 49,6 cm (19,4 x 19,5 in). Papier: 70,3 x 55,8 cm (27,7 x 22 in).
Gedruckt von Fritz Voigt, Berlin, und herausgegeben von I. B. Neumann, Berlin. [CH].

• Mit seinen in Bars, Tanzcafés und Nachtlokalen gesammelten Motiven entwirft Max Beckmann ein Spiegelbild der Gesellschaft der Zwischenkriegsjahre.
• Die stimmungsvollen Darstellungen überfüllter Bars und Cafés als Orte der Moderne durchziehen ab den 1920er Jahren das druckgrafische und malerische Schaffen des Künstlers und zählen heute zu seinen bedeutendsten Werken.
• Dieser großformatige Holzschnitt gehört zu Max Beckmanns wichtigsten und bekanntesten grafischen Arbeiten.
• Im Vordergrund sind hier die Beckmann-Sammlerin Johanna Loeb und die mit Beckmann befreundete argentinische Sängerin Elsita Lutz dargestellt.
• Weitere Exemplare dieses Holzschnittes befinden sich u. a. im Museum of Modern Art, New York, in der National Gallery of Art in Washington, im Art Institute of Chicago und im Museum Kunstpalast, Düsseldorf
.

PROVENIENZ: Galerie St. Etienne, New York.
Firmensammlung Ahlers AG, Herford (2012 vom Vorgenannten erworben).

AUSSTELLUNG: Schwarz auf Weiß. Druck-Graphik im Wandel der Zeit von Rembrandt bis Dieter Roth, Stiftung Ahlers Pro Arte / Kestner Pro Arte, Hannover, 28.9.2013-5.1.2014, Kat. S. 37 (m. Abb.).
Blaues Land und Großstadtlärm. Ein expressionistischer Spaziergang durch Kunst und Literatur, Franz Marc Museum, Kochel am See, 30.4.-3.10.2017, Kat. S. 152 (o. Abb.).

LITERATUR: James Hofmaier, Max Beckmann. Catalogue raisonné of his prints, Bern 1990, Bd. 2, WVZ-Nr. 277 II B (von II B).

Die Bar im Berliner Hotel Eden war, wie so viele Etablissements der Zeit, Treffpunkt der Berliner Bourgeoisie, die dem Trauma des verlorenen Krieges in hedonistischer Lebensweise zu begegnen suchte. Die Sinnentleerung dieser abendlichen Vergnügungen wird von Beckmann anhand der drei dargestellten Personen überdeutlich skizziert. Obwohl eng zusammensitzend, blickt keine der drei Personen die anderen an. Jede für sich blickt in eine imaginäre Ferne. Das unheimliche Gefühl der existenziellen Isolation inmitten einer sich vergnügenden Menge wird hier von Beckmann aufgegriffen und mit viel Sensibilität thematisiert. Die Rückenansicht der vorn sitzenden Johanna Loeb schließt die Komposition nach vorn ab. Johanna Loeb, die später emigrierte, war mit der neben ihr sitzenden Elsita Lutz, einer Sängerin aus Argentinien, befreundet. Der im Hintergrund Dargestellte, wohl der Ehemann von Elsita Lutz, hatte geschäftliche Verbindungen zum Gatten von Johanna Loeb, mit dem er auch befreundet war.
Beckmanns großformatiger Holzschnitt ist einer der bedeutendsten, die er in den zwanziger Jahren geschaffen hat. In Briefen an Reinhard Piper und Julius Meier-Graefe äußerte sich Beckmann begeistert über Fritz Voigt, den berühmten Berliner Drucker, der auch die Auflage dieses großformatigen Holzschnittes druckte. [EH]



123001302
Max Beckmann
Gruppenbildnis Edenbar, 1923.
Holzschnitt
Schätzpreis: € 20.000 - 30.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.