Auktion "Online Sale", endet in: 17 Tagen Lot 121002990


121002990
Otto Mueller
Sitzende und Badende mit Baum, 1914.
Lithografie
Startpreis: € 8.000
Sitzende und Badende mit Baum. 1914/1918.
Lithografie mit monotypisch vom selben Stein gedruckter Kolorierung in Ocker.
Signiert und bezeichnet "unverkäuflich". Handabzug. Karsch vermutet, dass Mueller ca. 10 Exemplare gedruckt hat, von denen Karsch jedoch nur 4 Exemplare bekannt waren. Auf leicht getöntem Kupferdruckpapier. 43 x 32,4 cm (16,9 x 12,7 in). Papier: 59,7 x 44,7 cm (23,4 x 17,6 in).
[JS].

• Schöner Handabzug vom "Alten Stein", den Mueller in Berlin von 1908 bis 1918 für seine Lithografien benutzte, mit zusätzlicher monotypieartiger Kolorierung und dem vom Künstler angebrachten "unverkäuflich"-Vermerk.
• Wohl einer der ersten drucktechnischen Versuche Muellers, eine Lithografie durch farbige Akzente zu bereichern, denn nach Karsch sind Farblithografien erst ab 1919 belegt.
• Unikatcharakter aufgrund der monotypieartigen Kolorierung.
• Sehr seltene Lithografie. Auf dem internationalen Auktionsmarkt wurde bisher erst ein weiteres, allerdings unsigniertes Exemplar ohne die zusätzliche Kolorierung angeboten (Quelle: artprice.com)
.

PROVENIENZ: Sammlung Hermann Gerlinger, Würzburg (verso mit dem Sammlerstempel, Lugt 6032, seit 1999: Ketterer Kunst).

AUSSTELLUNG: Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2001-2017).
Buchheim Museum, Bernried (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2017-2022).

LITERATUR: Florian Karsch, Otto Mueller. Das graphische Gesamtwerk, Berlin 1974, WVZ-Nr. 56 (m. Abb.).
- -
Ketterer Kunst, München, Auktion 240, Moderne Kunst I, 20.11.1999, Los 19 (m. Abb.).
Hermann Gerlinger, Katja Schneider (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Bestandskatalog Sammlung Hermann Gerlinger, Halle (Saale) 2005, S. 410, SHG-Nr. 888 (m. Abb.).

"Mueller, der viele seiner Drucke, insbesondere die vom sogenannten Alten Stein, selbst vornahm, kolorierte eigenhändig Ergebnisse, die eine nicht zufriedenstellende Druckstärke aufwiesen. Diese so entstandenen Unikate sind weder reine Lithografien, noch herkömmliche Aquarelle oder Pastelle. Das Endresultat sind die sogenannten Hybriden, die in unterschiedlichen, zum Teil kombinierten Techniken ausgeführt wurden."
Dieter P. Wolf, zit. nach: Ausst.-Kat. Otto Mueller. Eine Retrospektive, hrsg. v. von Hohenzollern/von Lüttichau, München 2003, S. 183.

"Zu diesem schon von Otto Mueller selbst so genannten 'Alten Stein' ist noch folgendes zu sagen: Den Stein mit dem kleinen Kanten-Ausbruch [hier links oben] benutzte der Künstler von Anfang an, das heißt seit seiner Übersiedlung nach Berlin 1908 [..]. Auch während des Krieges hat er noch eine Reihe von Lithographien auf diesen Stein gezeichnet und eigenhändig, ohne Benutzung einer lithographischen Presse, in seinem Atelier abgezogen. Auf einer Reihe von Blättern finden sich rückseitig noch Reibespuren (von einem Falzbein oder Löffel) wie man sie sonst nur auf Handreiberdrucken von Holzstöcken findet. Wo sie auf diesen Lithos fehlen, hatte er wohl einen Schutzbogen über das Blatt gelegt. Ab 1919, seit dem Umzug nach Breslau, hat Otto Mueller auf diese mühevolle Weise nie wieder lithographische Abzüge angefertigt. In der Breslauer Akademie-Druckerei waren ja alle notwendigen technischen Einrichtungen verfügbar."
Florian Karsch, Otto Mueller zum hundertsten Geburtstag. Das graphische Gesamtwerk, Berlin 1975, S. 4.

Schöner Druck mit breitem Rand in guter Erhaltung. Minial gebräunt sowie im äußersten Rand minimal lichtrandig. Im breiten Rand leicht griffknickig sowie mit vereinzelten schwachen Bereibungsspuren sowie partiell minimal unfrisch. Entlang der unteren Papierkante mit nur noch schwach sichtbaren, handschriftlichen Bezeichnungen.
Nähere Informationen zum Zustand entnehmen Sie bitte der Großdarstellung / Abbildung Rückseite.



121002990
Otto Mueller
Sitzende und Badende mit Baum, 1914.
Lithografie
Startpreis: € 8.000