Auffindung des Moses. Um 1920.
Farblithografie.
Karsch 150 a (von b). Signiert. Einer von etwa 15 ungezählten Vorabzügen des Künstlers vor der Auflage. Auf chamoisfarbenem Velin. 28,8 x 39,7 cm (11,3 x 15,6 in). Papier: 41,5 x 52,2 cm (16,3 x 20,6 in).

• Eine der ersten Farblithografien des Künstlers.
• Charakteristische Figurendarstellung des großen Expressionisten.
• Der Akt im Freien als Ausdruck eines besonderen Lebensgefühls.

PROVENIENZ: Privatsammlung Norddeutschland.

Badeszenen wie die hier dargestellte, äußerst charakteristische Figurenkomposition konnte Otto Mueller bspw. während seiner Besuche auf den Inseln Föhr und Sylt sowie an der Flensburger Förde häufig beobachten. Seine expressionistischen Akte im Freien sind in seinem Œuvre Ausdruck eines ganz besonderen Lebensgefühls, das uns in der vorliegenden Lithographie im Gewand der alttestamentarischen Szene der Auffindung des Moses entgegentritt. Mueller illustriert hier sein romantisches Verhältnis zur Natur, die für ihn ein Sinnbild von Ursprünglichkeit ist. So sind seine in die Natur eingebundenen Akte nicht als historische Individuen zu sehen, sondern sind stattdessen Bestandteil der Natur, ein Teil von ihr. Das erklärt auch die Selbstverständlichkeit, mit der sie sich unbekleidet in der Natur bewegen. Alles Voyeurhafte, das diesem Genre gern anhaftet, wird bei Otto Mueller gänzlich ausgespart. [EL/CH]

Schöner Gesamteindruck. Das Blatt insgesamt leicht knittrig, innerhalb des Passepartout-Ausschnitts leicht lichtrandig und minimal gebräunt. Einzelne winzige Qetschfältchen und kleine Knickspuren. Am unteren linken Blattrand eine etwas deutlichere, diagonal verlaufende Knickspur.