Auktion: 440 / Contemporary Art am 10.12.2016 in München Lot 668

 

668
Nicola de Maria
Dipinti che avvolgono l'universo, 1980.
Öl
Schätzung:
€ 30.000
Ergebnis:
€ 40.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Dipinti che avvolgono l'universo. 1980.
Öl auf Papier, auf Leinwand kaschiert.
Verso signiert, datiert, betitelt und bezeichnet. Zusätzlich auf dem Keilrahmen signiert, datiert, betitelt und mit Richtungspfeil. 200 x 350 cm (78,7 x 137,7 in).
[BF].

PROVENIENZ: Galleria Giorgio Persano, Turin (direkt vom Künstler erhalten).
Galerie Löwenadler, New York.
Privatsammlung Norddeutschland.

AUSSTELLUNG: Dipinti che avvolgono l'Universo, Galleria Giorgio Persano, Turin 4.4.-27.9.1981.
Nicola de Maria. Elegia cosmica, Museo d'Arte Contemporanea di Roma, Rom 31.1.-9.5.2004, ohne Kat.-Nr. (mit Farbabb. S. 41/42).

Nicola De Maria zählt zu den wichtigen Vertretern der italienischen Gegenwartskunst. Nach einem erolgreich abgeschlossenen Studium der Neurologie, entschließt sich Nicola De Maria gegen eine Karriere im medizinischen Bereich und widmet sich vollkommen seinem Schaffen als Künstler. In den beginnenden 1970er Jahren befasst sich Nicola De Maria zunächst mit der Fotografie. Zu dieser Zeit zieht er auch nach Turin, wo er bis heute tätig ist. Ab 1975 entstehen hier auch erste Bleistift- und Pastellzeichnungen sowie Wasserfarbenmalereien auf Schreibpapier. Von diesen ausgehend kommt es ab 1977 zu ersten großen Wandmalereien des Künstlers in Mailand und der Pariser Biennale. In den nachfolgenden Jahren überträgt De Maria diese Technik auf die Leinwand. Die großflächigen Arbeiten entstehen auf der Basis der traditionellen Freskotechnik, wie sie von italienischen Meistern der Renaissance bekannt ist. Während der 80er Jahre gestaltet der Künstler viele Ausstellungsräume in Museen und internationalen Ausstellungen, auch erste Arbeiten in Öl enstehen. Nicola De Marias Arbeiten werden in dieser Zeit gemeinsam mit den Werken von Mitgliedern der italienischen Transavanguardia gezeigt. Anders als die Hauptvertreter der Transavanguardia, so Francesco Clemente, Enzo Cucchi, Sandro Chia und Mimmo Paladino, folgt die Kunst De Marias nicht der Figuration. Die farbenprächtigen, ornamental und rhythmisch anmutenden Werke zeigen nur gelegentlich figurative Anklänge und zeichnen sich durch eine optimistische und energiegeladene Ausstrahlung aus. In Ausstellungen werden diese mit einer auf die Kunstwerke abgestimmten Raumgestaltung zu Gesamtkunstwerken, die uns in das künstlerische Universum von Nicola de Maria eintauchen lassen. So auch unser Bild, welches gemäß des lyrischen Titels „Dipinti che avvolgono l’Universo“ (1980) in ein eigenes Universum aus Farbe führt, in dem Raum und Zeit allein den Gesetzen des Künstlers untersteht. Unser Blick wird durch die in Neontönen aufgebrachten Strahlen, die leicht erhaben über der Bildoberfläche aufsitzen, in eine Farbexplosion aus Komplementärtönen gezogen, die sich wolkengleich über die Bildoberfläche verteilen. Künstlerischer Mikrokosmos und universeller Makrokosmos werden auf der Leinwand eins.
Nicola de Maria bespielt seit den 1970er Jahren zahlreiche internationale Einzelausstellungen. 2013 zeigt die Galleria Civica d‘Arte Moderna e Contemporanea in Turin eine große Retrospektive der Arbeiten auf Papier, die mit über 300 Exponaten die Schaffenszeit von den 1970er Jahren bis in die Gegenwart umspannt. Eine umfassende Katalogpublikation begleitet die Ausstellung. Zudem ist Nicola de Maria während seiner gesamten Karriere immer wieder auf internationalen Kunstplattformen wie der documenta 7 in Kassel (1982), der Biennale von Venedig (1980/ 88/ 90), der Biennale von São Paulo (1981) und Sydney (1982) sowie der Quadriennale di Roma (2005/ 12) vertreten. Der Künstler lebt und arbeitet in seiner Geburtsstadt Foglianise und in Turin.



668
Nicola de Maria
Dipinti che avvolgono l'universo, 1980.
Öl
Schätzung:
€ 30.000
Ergebnis:
€ 40.000

(inkl. Käuferaufgeld)